Eure Antworten

Vor kurzem hatten wir euch dazu eingeladen, an unserer Online-Umfrage teilzunehmen und damit bei der Entwicklung unserer Beteiligungsplattform mitzuwirken. Nun liegen endlich die mit Spannung erwarteten Ergebnisse der Befragung vor.

Zu Anfang wollten wir zunächst etwas über den persönlichen Hintergrund und die Erfahrungen der Teilnehmenden wissen. Dabei hat sich ergeben, dass mit 89% die übergroße Mehrheit der Befragten schon in der Jugendarbeit tätig ist. Auch politisch sind die bei der Umfrage Mitwirkenden offensichtlich eher aktiv. 

So gaben 62% an, schon einmal an einer Demonstration teilgenommen zu haben und mehr als drei Viertel der Befragten haben schon einmal eine Petition unterstützt. Und sogar die Hälfte der Teilnehmer-innen hat sich bereits zuvor in einem Beteiligungsprojekt engagiert.

Auch organisatorisch scheinen die Befragten schon erfahren zu sein. So gaben fast alle (93%) an, bereits mit Freund-inn-en oder Bekannten gemeinsam an einem Projekt wie der Planung einer Freizeit, eines Konzerts oder einer Demo gearbeitet zu haben.

Ein hohes Potential an Engagement scheint bei den Interessierten also durchaus vorhanden zu sein, welches es nun gilt, für die Beteiligungsplattform durch eine gute Usability, Gestaltung und Tools zu nutzen.

Um dies zu erreichen, haben wir gefragt, was den Teilnehmer-inne-n in Bezug auf einen politischen Beteiligungsprozess besonders wichtig ist. Dabei antworteten rund 80% der Teilnehmenden mit „Informationen über das Thema“. Etwa gleichwichtig waren für die Befragten die drei Punkte Begründung der Entscheidung, Informationen über das Ergebnis und ein transparenter Entscheidungsprozess (jeweils ca. 70%). Danach folgte der Wunsch nach einem einfachen Zugang zum Thema und lediglich 35% gaben an, dass Datensicherheit für sie oberste Priorität besitzt.

Bevor wir detailliert nach bestimmten digitalen Tools fragten, wollten wir erst einmal wissen, wie wichtig den Mitwirkenden diese ganz allgemein für die Arbeit an einem Projekt sind. Ungefähr 7 von 10 Befragten antworteten dabei mit „wichtig“ oder „sehr wichtig“.

Danach wurde es konkreter mit der Frage, welche digitalen Tools die Umfrage-Teilnehmenden regelmäßig zur Kommunikation mit Freunden und Bekannten nutzen. Mit fast 90% sind Messenger wie WhatsApp, Facebook Messenger oder Threema die meistgenutzten Tools. Fast alle Befragten nutzen diese, was sich auch mit den Ergebnissen anderer Studien (bspw. der Jim-Studie 2017) deckt. Aber auch E-Mails und Soziale Netzwerke werden von ca. einem Viertel der Befragten intensiv genutzt. Andere Kommunikationsmöglichkeiten wie Foren oder Webseiten/Blogs spielten für die Teilnehmer-innen so gut wie keine Rolle (weniger als 15% der Befragten nutzen dies in der regelmäßigen Kommunikation).

Eine weitere spannende Frage für die Ausgestaltung der we decide Plattform ist es, welche digitalen Tools für eine bessere Zusammenarbeit die Teilnehmer-innen regelmäßig nutzen. Dabei sind Clouddienste (ca. 65%) sowie Terminfindungstools (ca. 60%) deutlich am beliebtesten und sollten demnach auch in die Online-Beteiligungsplattform miteinbezogen werden. Weniger häufig werden Projektmanagement-Tools, Wikis, Webseiten/Blogs oder Etherpads genutzt.

Darüber hinaus wollten wir noch wissen, welche digitalen Tools sie – unabhängig von der eigenen Nutzung – für besonders nützlich halten. Deutlich am häufigsten wurden dabei Umfragen (knapp 80%) und Abstimmungen (60%) genannt. Ein Antragstool zum gemeinsamen Arbeiten an Anträgen fandn etwa die Hälfte der Befragten nützlich. Petition, Chat-Funktion, Cloud-Speicher, Etherpad hielten nur deutlich weniger als 40% der Befragten für besonders effektiv.

Auch dies gibt einen Hinweis darauf, welche Funktionen sich die Teilnehmenden für die Online-Beteiligungsplattform wünschen.

Außerdem ist den Befragten bei der Gestaltung von Webseiten allgemein am wichtigsten, dass sie sich optisch ansprechend präsentieren und eine gute Menüführung aufweisen. Jeweils rund 75% der Befragten waren diesen beiden Punkte wichtig. Betrachtet man ein Responsives Design als ein Element eines optisch ansprechenden Auftritts, bekommt dieser Punkt noch deutlich mehr Gewicht. Immerhin 58% der Befragten nannten dies als wichtig.

Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben an, dass sie dazu bereit wären, sich eine App zu installieren, mit der man sich an politischen Entscheidungen beteiligen kann. Eine App-Umsetzung der we decide Beteiligungsplattform würde also wahrscheinlich auf große Resonanz treffen.

Für das Entwicklungsteam war natürlich auch besonders interessant herauszufinden, welche Erwartungen an eine digitale Beteiligungsplattform gestellt werden. Am wichtigsten für die Teilnehmer-innen ist die Kontaktmöglichkeit zu Menschen mit gleichen Interessen und Tools, um Beteiligungsprojekte durchzuführen. Aber auch auf den Kontakt mit politischen Entscheidungsträgern und auf Ideen zur Umsetzung von Projekten legen die Befragten großen Wert.

Bei einer weiteren Frage hatten wir einige Ideen, die in der Workshopphase entstanden sind, vorgegeben und die Teilnehmer-innen der Umfrage um eine Bewertung gebeten.

Einen interessanten Newsletter beurteilten 44% der Befragten als besonders wichtig für eine Beteiligungsplattform. Ein Ergebnis, das beweist, dass der lange tot geglaubte Newsletter ein Comeback erlebt. Auch aktuelle Infos per WhatsApp und eine Übersicht vorhandener bzw. schon erfolgreicher Projekte fanden mit rund einem Fünftel viele Teilnehmer-innen wichtig. Für eine Verbindung zu Facebook oder gute FAQs stimmten jeweils ca. 14% ab. Keine-r der Befragten hielt hingegen eine umfangreiche Methodensammlung für essenziell.

Zum Schluss möchten wir uns noch einmal bei allen bedanken, die sich an der Umfrage beteiligt und damit einen wertvollen Beitrag für die Entwicklung der Beteiligungsplattform und damit für ein jugendgerechteres Niedersachsen geleistet haben.